Filmschau: Soziologischer Film

1 Vortrag, 12 Filme und drei Diskussionsrunden – so präsentierte sich die Werkschau der Visuellen Soziologie. In vier time slots zwischen 16:00 und 23:30 Uhr wurde über das Filmemachen als sozialwissenschaftliche Praxis gesprochen, nachgefragt und diskutiert und insgesamt 12 Filme gezeigt, die unterschiedlicher kaum sein können.
Die Visuelle Soziologie verließ für die Veranstaltung die "Hallen der Universität" und wechselte ins Schikaneder Kino. Hier sollte für alle Interessierten öffentlich zugänglich und in Kinoatmosphäre anspruchsvolles Filmprogramm geliefert werden.

Bina Elisabeth Mohn (Zentrum für Kamera-Ethnographie) eröffnete mit ihrem Vortrag "Im Dickicht des Visuellen: Bli.de/ckschneisen!" die akademische Veranstaltung.

Anschließend wurden Filme von Studierenden gezeigt, die folgende Themen behandeln: StrassenmusikerInnen, BerufspolitikerInnen, Contact Impro Tanz, die Graffiti Szene, Blinden und Sehbehinderingsförderungswerk, Formationstanz, (Un)sicherheitsgefühl am Praterstern, Asyl im Kloster, Shaolintempel, Straßenstrich und homosexuelle Biografien.

In der dritten Session wurde der Film Warme Gefühle (2012) von Katharina Miko-Schefzig und Raffael Frick gezeigt. In der Tradition biografischer Interviews und mit der begleitenden Kamera porträtieren Katharina Miko-Schefzig und Raffael Frick zwei Männer und zwei Frauen, die dem Bild des typisch schwulen Mannes und der typisch lesbischen Frau so gar nicht entsprechen. Im Gegensatz zu Rudi, der als "homosexueller Professioneller" auf eine Karriere beim ORF zurückblicken kann, sind die anderen drei in Österreich geblieben - was dem heute 66-jährigen Friedemann eine mehrmonatige Gefängnisstrafe, noch vor der Abschaffung des Totalverbots der Homosexualität im Juli 1971, einbrachte.

Auf die drei Filmsessions folgten Respondenzen aus wissenschaftlicher Perspektive und Diskussionen aus der Neugier des Publikums.