Sektionskongress der Wissenssoziologie

Von 8. bis 10. Oktober 2015 fand ein Sektionskongress der Wissenssoziologie an der Universität Landau statt. Der visuellen Soziologie waren zwei Panels und eine Podiumsdiskussion gewidmet.


Aus dem Call for Papers:

Der immer alltäglicher, routinierter und selbstverständlicher werdende Gebrauch von Bildern und Medien sowie deren Kulturbedeutung ist für die Sozialwissenschaften mit methodischen, methodologischen und theoretischen Herausforderungen verbunden. Damit stellen sich eine Reihe von grundsätzlichen wissenssoziologischen Fragen: Welche Rückwirkungen hat der sich entwickelnde Bild- und Mediengebrauch auf die Wahrnehmung der Lebenswelt und auf die Orientierung in ihr? Wie verändert die Gebrauchsweise der Bilder und ihrer Medien das soziale Handeln und das gesellschaftliche Wissen? Wie trägt der jeweils aktuelle Bild- und Mediengebrauch zur Stabilisierung, zur Veränderung und/oder Neuausbildung von Gemeinschafts- und Gesellschaftsformen bei?

Die Wissenssoziologie hat mit der sozialwissenschaftlichen Hermeneutik, der Theorie kommunikativer Gattungen, der Dokumentarischen Methode und der Diskursanalyse elaborierte Ansätze für die Erforschung von Prozessen der gesellschaftliche Vermittlung und Wahrnehmung von Wissen hervorgebracht, welche, zunächst für die Untersuchung rein sprachlicher und textlicher Daten konzipiert, an die Spezifik visueller und audiovisueller Materialien adaptiert und weiterentwickelt wurden.
Die Veranstaltung, welche sich als Auftakt zur weiteren Ausarbeitung einer empirisch begründeten und methodologisch abgesicherten wissenssoziologischen Sozialtheorie des Bildes begreift, widmet sich dem Thema der in Ausarbeitung befindlichen, durchaus unterschiedliche theoretische Hintergründe und interpretative Zugänge wählenden Vorschläge zur rekonstruktiven, methodisch-kontrollierten Analyse von Bild(an)ordnungen.

Ihre Vorstellung und Diskussion soll Einblick in die jeweiligen Erkenntnischancen, in deren Tragweiten und ihre Dienlichkeit geben sowie mögliche Konvergenzen ihrer theoretisch-methodologischen Vorannahmen und ihrer aus konkreten empirischen Fallanalysen abgeleiteten Abstraktionen, Begrifflichkeiten und Konzepten aufdecken.

Referate sollen die durch den Fokus oder Blickwechsel auf bildliche Phänomene erzielten neuen Beobachtungen und Einsichten zu virulenten gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Themen und Problemen vorstellen sowie eingeschlagene methodische Wege entweder methodologisch herleiten und diskutieren oder auf der Grundlage eines konkreten Datenmaterials und anhand ihres konkreten Forschungsprozesses präsentieren.


Kongressprogramm